Nicht mit zweierlei Maß messen
Alexander King reagiert in einem Leserbrief an die Berliner Woche auf die an ihn gerichtete Rücktrittsforderung der Linken Spandau.
"Die Spandauer Linke fordert mich auf, mein Abgeordnetenmandat niederzulegen, nachdem ich aus der Linken ausgetreten bin. Das ist zwar einerseits aus strategischer Sicht verständlich, denn Nachrückerin wäre in diesem Fall Franziska Leschewitz, die Frau des BVV-Fraktionsvorsitzenden der Spandauer Linken, Lars Leschewitz.
Andererseits entbehrt es aber auch nicht einer gewissen Komik. Denn erst im März nahm die Spandauer Linke eine BVV-Verordnete der Grünen in ihren Reihen auf, selbstredend mitsamt ihrem Mandat. Dadurch erhielt die Linke in der BVV Spandau überhaupt erst den Fraktionsstatus, den ihr die Wähler zuvor verwehrt hatten. Nur so konnte Leschewitz Fraktionsvorsitzender (mit doppelten Bezügen) werden und zwei Mitarbeiter einstellen.
Die Spandauer Linke feierte diesen Coup. Es sei den Genossen gegönnt. Denn es ist nun mal so: Das Mandat ist frei. Und politische Konstellationen können sich eben auch zwischen zwei Wahlterminen verändern. Es darf aber nicht mit zweierlei Maß gemessen werden."