Beginn der Baumfällung - ein trauriger Tag für Marienfelde
Gegen den Protest der Anwohner wurden heute die ersten Bäume auf der Grünfläche zwischen Beyrodtstraße, Welterpfad und Kaiserallee zur Vorbereitung des Nachverdichtungsvorhabens der degewo gefällt.
Dazu der Abgeordnete Alexander King, Mitglied des Stadtentwicklungsausschusses im Abgeordnetenhaus: "Weder die Anwohner noch wir, DIE LINKE, haben etwas dagegen, dass vor Ort Wohnungsbau stattfindet. Aber dass in der konkreten Ausführung des degewo-Vorhabens derart rücksichtslos über die Anwohneranliegen und den gültigen Bebauungsplan hinweggegangen wird, ist nicht in Ordnung. Hier wird ein Präzedenzfall geschaffen, im Grunde ein Freibrief dafür, Bezirksbelange und die Mitwirkung der Anwohner auch bei künftigen Nachverdichtungsvorhaben auszuhebeln.
Die Sprecherin der BVV-Linksfraktion für Stadtentwicklung, Christine Scherzinger: "In der Beyrodtstraße wohnen keine privilegierten jung-dynamischen Familien, die um ein grünes Idyll vor ihrem Balkon kämpfen, sondern ganz normale Leute in einer eh schon dicht bebauten, dazu sehr schlecht durch den ÖPNV angebundenen Nachbarschaft mit wenig Infrastruktur. Ihre kleine Grünfläche hätte mit einer anderen Ausrichtung des Baus zumindest teilweise erhalten werden können. Das wäre kein allzu großes Opfer für die degewo gewesen. Aber es gab keinerlei Entgegenkommen. Wir finden es toll und bewundernswert, wie sich diese Menschen organisiert, schlau gemacht, wie sie gekämpft haben."
King: "Wir sind sehr enttäuscht, dass wir den Anwohnern nicht besser helfen, für sie nicht mehr erreichen konnten. Aber wir kamen gegen den eisernen Willen der SPD, hier durchzuziehen, nicht an. Und auch die Grünen, die wenig Interesse an der Beyrodtstraße gezeigt haben, waren keine Hilfe. Wir bleiben mit den Anwohnern in Kontakt und werden auch künftig versuchen, die Belange der Anwohner bei derartigen Bauprojekten zur Geltung zu bringen."