Süddeutsche Zeitung

[…] Ein ganz anderes Problem hat Alexander King von der Linken. Politik ist Macht auf Zeit, und mit etwas Pech wird der promovierte Geograf das schneller erfahren, als es ihm recht ist. Er ist seit ziemlich genau einem Jahr Parlamentarier im Berliner Abgeordnetenhaus, ein klassischer Nachrücker: Weil ein anderer Politiker seiner Partei kurz nach der Wahl auf sein Mandat verzichtete, kam King zum Zuge.

Der 53-Jährige hat die Chance genutzt, als energiepolitischer Sprecher hat er daran mitgearbeitet, Berlin winterfest zu machen; als Medienpolitiker hat er früh eine Aufarbeitung des Skandals in der Führung des Senders RBB gefordert. „Ich denke, die Wähler haben für ihre Stimme und für die Diäten gute Arbeit bekommen“, meint King. „Wenn es jetzt bald wieder vorbei sein sollte, dann wäre das schade.“

Die Gefahr besteht umso mehr, da der Linkenpolitiker Sebastian Scheel vom Rücktritt zurücktritt und plötzlich doch wieder kandidieren will. Von ihm hatte King das Mandat vor einem Jahr übernommen; nun rutscht er wieder einen Platz weiter runter auf der Landesliste der Linken. Ein Effekt der Wiederholungswahl sei eben auch, „dass Abgeordnete, die ihr Mandat zurückgegeben haben, nun doch wieder einziehen können“, sagt King. […]

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