Neues Deutschland

[…] Nicht via Pressemitteilung, sondern mündlich äußerte sich am Samstag Alexander King, der zur Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus gehört. »Das ganze Auswahlverfahren war chaotisch und stand unter keinem guten Stern«, bedauerte King. »Viele Akteure haben daran mitgewirkt, dass es so ungut gelaufen ist. Ich hätte es gut gefunden, das Verfahren an einem bestimmten Punkt abzubrechen und neu aufzusetzen.« Spätestens, als nur noch zwei Bewerberinnen übrig waren, hätte man das tun sollen, meinte der Abgeordnete. Die Einmischung von Ministerpräsident Woidke bezeichnete King als unpassend, auch wenn er das Anliegen, die hohen Intendantenbezüge zu begrenzen, durchaus teile. Die Wahl von Demmer möchte King keineswegs »delegitimieren«, wie er versicherte. Er wünsche ihr viel Glück bei der schwierigen Aufgabe, […].

Dass mit der neuen Intendantin eine Frau übernimmt, die von 2016 bis 2021 von der SPD eingesetzte stellvertretende Sprecherin der schwarz-roten Bundesregierung unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gewesen ist, trägt nach Ansicht des Linke-Abgeordneten Alexander King nicht dazu bei, den Anspruch des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf Staatsferne zu stärken. Das müsse Ulrike Demmer jetzt beweisen, dass sie die Staatsferne hinbekomme, sagte er.[ …]

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