Berliner Zeitung

[…] Für Alexander King, medienpolitischer Sprecher der Berliner Linksfraktion, steht der öffentliche-rechtliche Rundfunk unter besonderem Rechtfertigungsdruck. Man müsse sich beim RBB schon fragen, was man für eine Kultur im Umgang mit Beiträgen hab, sagte King im Gespräch mit der Berliner Zeitung.

Längst sei die Affäre „eine Belastung für den RBB“. Und auch die Frage nach persönlichen Konsequenzen stehe „sowieso im Raum“. King sieht sieht jetzt Patricia Schlesinger selbst am Zug. Sie müsse sich fragen: „Was wäre jetzt der beste Dienst am öffentlich-rechtlichen Rundfunk?“ […]

Patricia Schlesinger selbst wird unter anderem dafür kritisiert, dass der Verwaltungsrat ihr Gehalt jüngst um 16 Prozent von 261.000 auf 303.000 Euro pro Jahr erhöht hat. Auch die Rektoren erhielten ein sattes Plus von 12 Prozent. Wofür eigentlich, fragt sich Linken-Politiker King. „Gehaltserhöhungen in dieser Größenordnung müssen sich über Leistungen rechtfertigen lassen“, sagte er. An Einschaltquoten ließe sich das beispielsweise nicht messen.

Gleichzeitig fahre der RBB eine Sparpolitik. Feste freie Mitarbeiter müssten um Weiterbeschäftigung fürchten, Sendungen würden abgesetzt. „Da klafft zu viel auseinander.“

Ebenfalls in der Kritik steht Schlesinger wegen Geschäftsessen kritisiert, zu denen sie zu sich nach Hause eingeladen habe. Wie King sagt, ärgere er sich darüber, dass Schlesinger „zwar die durchschnittliche Höhe des Verzehrs ihrer häuslichen Gäste auf den Cent genau angeben kann, aber weiter verschweigt, wer an diesen Abendessen eigentlich teilgenommen hat“. Dieses sei „ein weiteres Ärgernis“, auch wenn es vor keinem Gericht Bestand haben werde, so King. […]

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